|
Zur Entwicklung des rund 67 Hektar großen Tiefen Felds im Bereich des geplanten U-Bahnhofs „Kleinreuth“ empfiehlt Bau- und
Planungsreferent Wolfgang Baumann dem Stadtplanungsausschuss am Donnerstag, 30. Oktober 2008, die Teilnahme am sogenannten Europan-Wettbewerb. Dieser Ideenwettbewerb richtet sich an junge
Architekturbüros in ganz Europa und wird von der „EUROPAN – Gesellschaft zur Förderung von Architektur und Städtebau e.V.“ in Berlin zusammen mit dem „EUROPAN Dachverband Europa“ in Paris 2009 zum
zehnten Mal ausgelobt.
„Anstoß für die Entwicklung im Tiefen Feld ist die U-Bahn-Planung und die neugeplante Trasse der Rothenburger Straße“, so Baumann. „Städtebauliche Studien haben gezeigt, dass aufgrund der
Problemstellung ganz unterschiedliche Ansätze nötig sind. Um aus einer Bandbreite von Möglichkeiten den geeignetsten Ansatz auszuwählen, ist ein frühzeitiger städtebaulicher Wettbewerb ein sinnvolles
Mittel. Es soll ein zukunftsfähiger neuer Stadtteil mit einer hohen Dichte und einer großen Attraktivität entstehen.“
Mit der Einführung der fahrerlosen U-Bahn ist in Nürnberg ein Schritt zur Effizienzsteigerung des Öffentlichen Personennahverkehrs gelungen: „Die U-Bahn-Erweiterung im Südwesten bis 2018/19 soll
gleichzeitig Motor einer städtebaulichen Entwicklung sein und diese Stadtteile stärker mit der Gesamtstadt vernetzen“, so Baureferent Baumann. Mittelfristig soll das Gebiet des Tiefen Feldes im
Zusammenhang mit der zukünftigen U-Bahn-Haltestelle städtebaulich entwickelt werden, um den Bedarf der Stadt an Wohn- und Gewerberaum zu decken. Freiflächen im Süden des Gebiets sollen für das neue
und bestehende Quartier als Grünraum erschlossen werden und Naherholungsfunktionen übernehmen. Die Begrenzung des Areals an zwei Seiten durch Südwesttangente und Bahnlinie wird ein Thema der weiteren
Entwicklung sein.
Der Wettbewerb soll im Rahmen von Europan 10 durchgeführt werden. Europan ist der größte und innovativste städtebauliche Ideenwettbewerb weltweit. Der Wettbewerb wird alle drei Jahre gleichzeitig an
jeweils rund 70 Standorten nach einheitlichen Rahmenbedingungen in derzeit 22 europäischen Ländern durchgeführt. Er richtet sich europaweit an Architekten, Städtebauer, Landschaftsplaner und
Fachvertreter anderer Disziplinen unter 40 Jahren. Der thematische Rahmen von Europan 10 lautet „European Urbanity – Die Zukunft der europäischen Stadt.“ Damit gemeint ist die Suche nach Lösungen für
städtisches Leben und eine zukunftsfähige Stadtentwicklung. Neben dem öffentlichen Raum stehen dabei stabile städtebauliche und soziale Strukturen und eine nachhaltige, ressourcenschonende
Entwicklung im Mittelpunkt. Urbanität zu schaffen wird als die gemeinsame Aufgabe für Architekten, Landschafts- und Stadtplaner verstanden.
Für den Baureferenten hat diese Form der Wettbewerbsdurchführung verschiedene Vorteile:
· Durch den Blick von außen
und die frischen Ideenjunger Planer eröffnet sich ein vielfältiges Spektrum an möglichen Lösungsansätzen. Die Einbeziehung von internationalen Lösungsvorschlägen bringt häufig eine überraschende
Sicht der Dinge, welche die lokale Diskussion und das Interesse beleben und diesen Ort stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken können.
· Europan bietet eine
Diskussionsplattform für die Entwicklung der europäischen Stadt und fördert den Austausch unter den Kommunen mit ähnlichen Problemstellungen.
· Die Organisation von Europan
unterstützt die teilnehmenden Städte in der Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs. Europan organisiert zusätzlich begleitende Foren und Veranstaltungen und veröffentlicht die Ergebnisse in
Ausstellungen, Publikationen und im Internet.
· Mit der Teilnahme kann sich Nürnberg
im europäischen Wettbewerb der Regionen profilieren.
In der ersten Stufe wählt eine örtliche Fachkommission Arbeiten aufgrund ihrer Qualität aus. Im Anschluss daran wird die Auswahl der Arbeiten von einer nationalen Jury beurteilt. Für die Durchführung
des Wettbewerbs stehen Fördermittel des Freistaates in Aussicht. Die Bearbeitung des Wettbewerbs beginnt im Januar 2009, die Jurierung erfolgt bis Januar 2010. Die Ergebnisse des Europan Wettbewerbs
werden auf nationaler Ebene in Ausstellungen und einer Dokumentation der Ergebnisse präsentiert.
|
